5. Runde Bezirksoberliga SWO III 2017/18


SWO III gewinnt unerwartet das Derby


Die dritte Mannschaft von Schwarz-Weiß Oberhausen hatte die erste Mannschaft von „Schwarze Dame Osterfeld“ zu Gast, gewann gegen den haushohen Favoriten mit 4½:3½ und ist damit dem Schreckgespenst Abstieg weit enteilt.

Vor dem Wettkampf waren sich die Spieler von SWO III darüber einig, sich gegen den haushohen Favoriten SDO I so teuer wie möglich zu verkaufen. Aus dem Gefühl heraus hätte SDO auch ohne die letzten drei Bretter antreten können, war doch der Spielstärkeunterschied mit bis zu 400 DWZ-Punkten an den ersten fünf Brettern einfach zu groß, um sich hier etwas auszurechnen. Doch weit gefehlt, der Kampf entwickelte sich zu einem nervenaufreibenden Krimi.

Unerwartet führten nach nicht einmal einer Stunde die Schwarz-Weißen. An Brett 8 hatte sich Jürgen Cziczkus (SDO) einen schweren Fehler in der Eröffnung geleistet, der von der 13-jährigen Larissa Barutta gnadenlos bestraft wurde. Es dauerte dann 90 Minuten, bevor SDO ausgleichen konnte. An Brett 5 hatte Peter Holdsch gegen Oliver Heisterkamp (SDO) keine Chance. Auch wenn es am Anfang so aussah, als könnte Holdsch Widerstand leisten, verbesserte Heisterkamp Zug um Zug seine Stellung zum einwandfrei herausgespielten Sieg.

Etwa eine Stunde später erlebte die Schwarze Dame innerhalb von 10 Minuten ihr persönliches Waterloo.

Zunächst bot an Brett 2 Markus Hufnagel seinem Gegenüber, dem mehrfachen Blitzstadtmeister Bernd Laudage (SDO) ein Remis an. Mit seiner Spielstärke erkannte Laudage, dass seine Partie mittelfristig verloren war und willigte ein. Fast zeitgleich ging das fünfte Brett an SWO. Arnold Bensch (SDO) spielte schon längere Zeit mit zwei Figuren weniger gegen Holger Dunio, bevor er schließlich in auswegloser Situation aufgab und SWO III erneut mit 2½:1½ in Führung ging.

An Brett 3 entwickelte sich ein Kampf an beiden Flügeln. Sowohl Javier Miguel Zimmer als auch Bruno Fiori (SDO) spielten hier auf Gewinn. Zimmer verschaffte sich immer wieder ein wenig Luft gegen Fiori, um selber angreifen zu können. Nach 3½ Stunden Spielzeit war der Pulverdampf verflogen und man einigte sich auf Remis.

Die Tinte auf dem Formular war noch nicht trocken, als Mannschaftsführer Robert Klein an Brett 6 gegen Markus Jerig (SDO) den Kampf unverlierbar machte. Beide Spieler waren Kenner der „Englischen Eröffnung“, und so entwickelte sich das Spiel zäh, wusste man doch um die Möglichkeiten des Anderen und wollte sich keine Blöße geben. Nach drei Stunden Spielzeit ergriff Jerig die Initiative und öffnete die Stellung. Ein Fehler, wie sich wenig später herausstellte, denn 30 Minuten später musste Jerig aufgeben und SWO zog zum Zwischenstand von 4:2 davon.

Günther Grunwald hatte es an Brett 7 mit Christoph Kyritsis (SDO) zu tun. Im Mittelspiel opferte Kyritsis in einem Mattangriff eine Figur, und musste fortan mit einer Figur weniger spielen, da Grunwald den Angriff abwehren konnte, und nun seinerseits auf Gewinn spielte. Mit dem Gewicht der Mehrfigur auf seiner Seite, bot Grunwald seinem Gegner beim Stand von 4:2 taktisch geschickt ein Remis an, was dieser in objektiv verlorener Stellung nicht ablehnen konnte, und machte mit dem 4½:2½ den sensationellen Gewinn des Wettkampfes perfekt.

Am Spitzenbrett entwickelte sich noch ein spannender Kampf. Ludger Grewe (SDO) stand gegen Sven Heintze (Foto) im Mittelspiel minimal besser. Eventuell fand Heintze im Gefühl des bereits feststehenden Sieges nicht immer die besten Züge, was Grewe die Möglichkeit gab, den Druck in der Stellung immer weiter zu erhöhen. Nach etwas mehr als 4 Stunden Spielzeit hatte Heintze keine Möglichkeit mehr die Stellung zu halten und gab zum 4½:3½ Endstand auf.

Mit 4 Punkten Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz kann SWO III zunächst beruhigt in die Zukunft schauen, auch wenn es demnächst gegen die Top 3 der Bezirksoberliga geht. Das man hier nicht ganz chancenlos ist, hat dieser Spieltag eindrucksvoll bewiesen. Und wenn Caissa den Schwarz-Weißen ein wenig hilft, ist vielleicht alles möglich.

Br.Rangnr.SWOB III-Rangnr.SD Osterfeld I4½:3½
1 17 Heintze, Sven - 1 Grewe, Ludger 0:1
2 18 Hufnagel, Markus - 2 Laudage, Bernd ½:½
3 19 Zimmer, Javier Miguel - 3 Fiori, Bruno ½:½
4 20 Dunio, Holger - 4 Bensch, Arnold Heinrich 1:0
5 21 Holdsch, Peter-Michael - 5 Heisterkamp, Oliver 0:1
6 22 Klein, Robert - 6 Jerig, Markus 1:0
7 24 Grunwald, Günther - 7 Kyritsis, Christoph ½:½
8 3001 Barutta, Larissa - 8 Cziczkus, Jürgen 1:0