8. Runde Bezirksoberliga SWO II 2017/18

Schwarz-Weiß II gewinnt Lokalderby gegen SD Osterfeld I


Etwas überraschend fuhren die Schwarz-Weißen als Tabellenletzter in der Vorschlussrunde ihre ersten beiden Punkte ein und siegten mit 4½:3½ gegen die Erstvertretung von Schwarze Dame Osterfeld.

Mit 2 Ersatzspielern reiste Mannschaftsführer Michael Holl und sein Team ohne große Erwartungen nach Osterfeld. Dort angekommen stiegen die Hoffnungen der Alt-Oberhausener leicht, da auch auf Osterfelder Seite ein Stammspieler ersetzt werden musste. Dennoch waren sie nach Papierform immer noch der klare 70:30 Favorit.

Nach gut 90 Minuten einigten sich Ersatzspieler Jürgen Schmidt und Jürgen Cziczkus an Brett 7 in einer verriegelten Stellung auf das gerechte Remis. Nur 10 Minuten später taten es ihnen Marcus Schulz (4) und Arnold Bensch gleich. Nach einem kleinen Geplänkel verzog sich der Pulverdampf und keiner wollte ohne Risiko seine Stellung belasten, so dass auch hier ein Remis das gerechte Ergebnis war. Nach knapp 2 Stunden ging das muntere Punkteteilen weiter. Captain Michael Holl (5) bekam von Markus Jerig die Friedenspfeife gereicht, die dieser trotz leicht besserer Stellung, aber schwindender Zeit, gerne annahm.

Das erste Ausrufezeichen des Tages setzte kurz darauf Thomas Hellmann (Foto) an Brett 3. Gegen Bruno Fiori hatte er sich eine aktive Position mit guten Perspektiven erspielt und bot seinem über 200 Punkte stärkeren Gegner taktisch klug ein Remis an. Dieser mochte die Gefahren weder abschätzen noch eingehen und willigte zum 2:2 Zwischenstand ein.

Mit fast umgekehrten Vorzeichen bekam Robin Nierhaus (6) nach 2h 45 min. von Christoph Kyritsis den Friedensschluss vorgeschlagen. Trotz eines Plus' von ca. 150 DWZ-Punkten war schon ziemlich viel "Luft aus der Stellung" und das Unentschieden der gerechte Lohn für beide Spieler. Doch das zweite Ausrufezeichen kam wieder von Schwarz-Weiß. Jugendstadtmeister Jens-Stefan Kyas ging seine Partie gegen den fast 300 Punkte "schwereren" Ludger Grewe am Spitzenbrett zwar aktiv an, verlor aber im Mittelspiel einen Bauern. Immerhin behielt er so viel Kompensation, dass er den gegnerischen König in der Mitte festhielt. Als Grewe zum vermeintlich siegbringenden Angriff blies, opferte Kyas eiskalt einen Turm, um anschließend den Greweschen König mit einem Dauerschach zu belästigen.

Fast zeitgleich nach 3 Stunden der erlösende und einzige volle Punkt des Tages durch Anastasios Killus an Brett 8. Im Ersatzspieler-Duell gegen Altmeister Günther Schnettler wechselten Licht und Schatten häufiger den Besitzer. Nach einem Bauernopfer in der Eröffnung erhielt Killus kein ausreichendes Gegenspiel, beschäftigte seinen Gegner aber so lange, bis er seinen Bauern wieder zurückeroberte und im Endspiel mit seinem König mutig ins fremde Lager eindrang. Dort "verspeiste" er genüsslich die Bauern des Damenflügels und gewann das anschließende Wettlaufen seiner Damenflügelbauern gegen Schnettlers Bauern am Königsflügel. Schwarz-Weiß führte erstmals in dieser Saison 4:3 und es schien auf ein 4:4 Unentschieden hinauszulaufen. Hatte doch Reinhard Gebauer (2) gegen Bernd Laudage bereits im Mittelspiel einen Bauern abgeben müssen und wurde von Laudage schon geraume Zeit "geknetet". Das Plus von mehr als 300 DWZ-Punkten bestärkte die umstehenden Kibitze nur in der Annahme, dass der vielfache Verbandsblitzmeister das Endspiel schon irgendwie hinbekommt. Aber Gebauer verteidigte sich sehr umsichtig und schaffte es, seine Stellung so abzuriegeln, dass Laudage nirgendwo mit seinen verbliebenen Figuren eindringen konnte. Zwar versuchte Laudage es immer wieder, auf verschiedenen Springerrouten das Loch in Gebauers Verteidigung zu finden, aber dessen Verteidigung stand wie eine Burg. Nach einer sogenannten "Seeschlange" von 97 Zügen und über 3½ Stunden Gesamtspielzeit behielt Gebauer sogar noch den klaren Kopf, ein Remis nach der 50-Züge-Regel zu reklamieren. Diese besagt, dass eine Partie als Unentschieden zu werten ist, wenn einer der beiden Spieler nachweist, dass in den letzten 50 aufeinanderfolgenden Zügen eines jeden Spielers weder ein Stein geschlagen, noch ein Bauer gezogen wurde. Laudage erkannte das sportlich fair sofort an und sorgte damit für den ersten doppelten Punktgewinn von Schwarz-Weiß Oberhausen II in der fast abgelaufenen Saison.

In der finalen Runde am 22.04., die von allen 10 Teams gemeinsam beim OSV ausgetragen wird, muss das Team von Michael Holl gegen Ligaprimus OSV III an die Bretter. Vielleicht können dort noch Brettpunkte gesammelt werden um die rote Laterne am letzten Spieltag doch noch abzugeben.

 

Br.Rangnr.SD Osterfeld I-Rangnr.SWOB II3½:4½
1 1 Grewe, Ludger - 10 Kyas, Jens-Stefan ½:½
2 2 Laudage, Bernd - 11 Gebauer, Reinhard ½:½
3 3 Fiori, Bruno - 12 Hellmann, Thomas ½:½
4 4 Bensch, Arnold Heinrich - 13 Schulz, Marcus ½:½
5 6 Jerig, Markus - 14 Holl, Michael ½:½
6 7 Kyritsis, Christoph - 16 Nierhaus, Robin ½:½
7 8 Cziczkus, Jürgen - 27 Schmidt, Jürgen ½:½
8 9 Schnettler, Günther - 29 Killus, Anastasios 0:1
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